"Nicht wir haben Geheimnisse, die wirklichen Geheimnisse haben uns."
Jung, GW 10, § 886
Im Rundgang durch das Museum Haus C.G. Jung wird den Besuchenden das Arbeits- und Familienleben von Carl Gustav und Emma Jung-Rauschenbach sowie deren Kindern nähergebracht. Repräsentationsräume, Bibliothek und Studierzimmer wie auch private Räume vermitteln nicht nur einen Einblick in den Wirkungskreis des Ehepaars, sie erzählen zudem von den Vorlieben, Interessen, Freizeitvergnügungen der Familie und allgemein von den Lebensumständen in dieser Zeit.
Das untere Stockwerk widmet sich in erster Linie dem Alltag der Familie Jung. Hier verbrachte man die gemeinsame Zeit mit den Kindern, in diesen Räumen fand der gewohnte Tagesablauf statt. Im grossen Speisezimmer wurden die Mahlzeiten eingenommen, im Salon der Kaffee serviert, man spielte miteinander, unterhielt sich und C.G. Jung empfing mit Blick auf den See seine Gäste aus aller Welt. Die Veranda gibt die Sicht frei auf den gepflegten Zier- und Landschaftsgarten und Andenken erinnern an die fernen Reisen und Expeditionen von Jung.
Im oberen Geschoss befinden sich die Arbeits- und Studienräume. Die umfangreiche Bibliothek von C.G. Jung präsentiert sich unangetastet in ihrem Originalzustand. Sie ist Zeugnis für die ausserordentliche Belesenheit des Gelehrten und seine ebenso breiten wie profunden Forschungsinteressen. Der gesamte Bücherbestand der Bibliothek steht im Eigentum der Stiftung der Werke von C.G. Jung, Zürich und wird von dieser bewahrt und verwaltet. Das Wartezimmer für die Privatklientel Jungs konnte weitgehend rekonstruiert werden. Hier nahm er seine Patienten in Empfang und führte sie ins danebenliegende Studierzimmer. Auch dieses Kabinett ist authentisch erhalten, es zeigt den Arbeitstisch von C.G. Jung, als ob dieser ihn soeben für einen kurzen Moment verlassen hätte.